Systematik | |
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Klasse: | Insekten (Insecta) |
Ordnung: | Tierläuse (Phthiraptera) |
Familie: | Menschenläuse (Pediculidae) |
Gattung: | Pthirus |
Art: | Filzlaus |
Die Filzlaus wird etwa 1 bis 1,5 Millimeter lang und ist von kurzer, aber breiter Gestalt mit einem grauen Körper. Der Körper trägt sechs paarige, zapfenartige Auswüchse. An den Enden ihrer sechs Beine befinden sich kräftige Halteklauen, mit denen sie sich an den Haaren des Menschen festhält. An den Haaren befestigt sie auch ihre Eier, die Nissen. In Abhängigkeit von der beim Menschen unterschiedlich ausgeprägten sensorischen Sensibilität und allergischen Sensitivität verursacht der Stich der Filzlaus in der Regel einen starken Juckreiz und eine blaue Verfärbung der betroffenen Hautpartie. Klassifikation nach ICD-10, B85.3 Phthiriasis, ICD-10 online (WHO-Version 2006). Filzläuse kommen vor allem in der Schambehaarung vor, seltener in den Achsel- und Barthaaren und nur extrem selten in den Kopfhaaren, Augenbrauen oder Augenwimpern. Die Filzlaus ist extrem stark auf den Menschen spezialisiert und stirbt spätestens nach 24 Stunden, wenn sie vom Körper entfernt wird. Filzlausbefall wird in der Medizin als Pthiriasis bezeichnet.
Geschichte
Wahrscheinlich bekamen die Vorfahren des Menschen erst vor etwa 3,3 Millionen Jahren Probleme mit Filzläusen, da zu dieser Zeit der Parasit den Sprung von Affenarten zu den menschlichen Vorfahren schaffte. Ein Forscherteam um David Reed von der University of Florida in Gainesville, USA, hat mit molekularbiologischen Untersuchungen (Erbgut-Analysen) Läuse von Gorillas (Pthirus gorillae) und Filzläuse von Menschen (Pthirus pubis) verglichen und dabei herausgefunden, dass beide Läusearten vor 3,3 Millionen Jahren gemeinsame Vorfahren hatten und sich anschließend unabhängig voneinander weiterentwickelten. Nach Ansicht der Wissenschaftler kamen die Vormenschen damals durch die Gorillajagd, das Verzehren toter Gorillas oder das Nächtigen in den Nestern der Menschenaffen mit den Filzläusen in Kontakt. In den letzten Jahren ist die Verbreitung der Filzlaus in westlichen Ländern stark zurückgegangen. So fand sich in einer britischen Studie ein signifikanter Rückgang zwischen den Jahren 1997 und 2003. Diese Entwicklung wird größtenteils auf die in letzter Zeit zunehmende Verbreitung findende Schamhaarentfernung zurückgeführt.
Therapie
Filzlausbefall im Schamhaar
Lindan und Pyrethrumpräparate werden in der medikamentösen Behandlung eines Filzlausbefalls eingesetzt. Eine alternative bzw. ergänzende Therapie besteht darin, die Scham- und Achselbehaarung, aber auch das Barthaar wegzurasieren. Bei Befall der Augenbrauen oder des Kopfhaars empfiehlt sich ein Haarschnitt und eine penible Untersuchung der gesamten Behaarung. Außerdem sollte die Kleidung gewaschen und heiß getrocknet werden.