Systematik | |
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Klasse: | Insekten (Insecta) |
Unterklasse: | Fluginsekten (Pterygota) |
Ordnung: | Zweiflügler (Diptera) |
Unterordnung: | Fliegen (Brachycera) |
Familie: | Taufliegen |
Die Taufliegen (Drosophilidae), auch Frucht-, Obst-, Gär-, Most- oder Essigfliegen genannt, sind eine Familie der Fliegen (Brachycera) innerhalb der Ordnung der Zweiflügler (Diptera). In Österreich werden sie auch gemeinsam mit anderen kleinen Zweiflüglern als „Mücken“ bezeichnet. Es handelt sich bei ihnen um kleine, nur etwa ein bis sechs, meist zwei Millimeter lange Fliegen, die fast überall vorkommen: in feuchten Laubwäldern und an Waldrändern, aber auch in der Nähe menschlicher Behausungen. Sie werden von faulenden Früchten sowie Getränkeresten in offenen Flaschen angezogen, von deren gärenden Substanzen sie sich ernähren. Der deutsche Trivialname „Obstfliegen“ ist auf diese Vorliebe für faulendes Obst zurückzuführen. Der Name „Taufliegen“ leitet sich vom Verhalten der Tiere ab. Sie fliegen überwiegend morgens und abends, also zu jenen Zeiten, in denen sich häufig Tau niederschlägt.
Weltweit sind über 3000 Arten bekannt. Davon leben etwa 50 in Deutschland. Man unterscheidet Wildarten, die ökologisch an Gehölze gebunden sind, und Kulturfolger, die sich an menschliche Lebensgewohnheiten angepasst haben und vorwiegend im Kompost und überall dort leben, wo Früchte lagern oder Fruchtsäfte gären. Kulturfolger sind beispielsweise Drosophila melanogaster, Sophophora simulans, Drosophila funebris, Drosophila busckii, Drosophila immigrans, Drosophila hydei und Drosophila repleta. Einige Wildarten kommen auch in Gärten, manche sogar in Häusern vor, wie zum Beispiel Sophophora subobscura und Drosophila limbata. Von den Kulturfolgern sind manche auch außerhalb von Siedlungen anzutreffen, aber sie können dort keine dauerhaften Populationen aufbauen.
Es handelt sich bei den Fruchtfliegen der Gattung Drosophila (z. B. Drosophila melanogaster) um kleine, nur 2 bis
4 mm lange Fliegen.
Die erwachsenen Fliegen suchen zu Nahrungsaufnahme und Eiablage gärende Stoffe oder Flüssigkeiten wie Früchte,
Fruchtsäfte, Wein, Essig, Bier, Küchenabfälle, Kompost oder faulendes Obst auf. Die Larven entwickeln sich in sich
zersetzendem Pflanzenmaterial wie z. B. Bananenschalen. Unter günstigen Bedingungen kann die Generationsdauer bei 10
Tagen liegen, so dass die Nachkommenschaft eines einzigen Weibchens in nur 30 Tagen theoretisch 16 Millionen Fliegen
betragen könnte. Massenentwicklungen treten z. B. in Haushalten, Großküchen, Keltereien, Brauereien, Obstlagern oder
generell bei unhygienischer Abfalllagerung auf. Durch wechselseitiges Belaufen von Nahrungs- und Brutsubstraten
können Fruchtfliegen Bakterien und andere Krankheitserreger übertragen. Aus diesem Grund muss ein Massenauftreten
dieser Tiere bekämpft und anschließend Maßnahmen ergriffen werden, um einen Neubefall zu verhindern. Vorsorglich
sollten Lebensmittel stets in gut verschließbaren Behältern aufbewahrt werden, so dass ein Eindringen der winzigen
Fliegen zur Eiablage verhindert wird. Bei den Biomülltonnen ist darauf zu achten, dass der Deckel nicht offen stehen
bleibt. Haben die Fliegen bereits Eier abgelegt, lassen sich die Fliegenmaden ganz einfach mit dem von uns
vertriebenen Produkt Bintrol der Fa. Killgerm bekämpfen, das ganz einfach in die Mülltonne eingehängt werden kann
und den enthaltenen Wirkstoff Permethrin über einen Zeitraum von 2 Wochen abgibt.
Für eine direkte Bekämpfung von Fruchtfliegen eignen sich UV-Lampen, Fliegenfallen, Insektensprays und Fliegenstrips. UV-Lampen sind bei sachgerechter Anwendung umwelt- und anwenderfreundlich und können daher besonders zum Einsatz in Lebensmittelverarbeitenden Betrieben oder Restaurants empfohlen werden. Fruchtfliegen werden von dem abgestrahlten UV-Licht angezogen und fliegen auf die Lampe zu. Hier werden sie entweder an einem unter Hochspannung stehenden Gitter oder einer Klebefläche abgetötet.